Unsere Kinder-Alpinklettergruppe haben wir Anfang Dezember gegründet. Mit insgesamt 4 Kindern, darunter Marlene (13), Rosalie (13), Frida (11) und Karl (11) und mit Toni und Daniel als Trainer, begann unser erstes Abenteuer. Um uns kennen zu lernen und unsere Fähigkeiten besser einzuschätzen, fuhren wir zu einem Winterbiwak zum Gaudlitzberg. Am Freitag, dem 08. Januar 2016 starteten wir um 17:00 am No Limit bei sommerlichen 4°C. Wir holten Toni beim Decathlon ab und deckten uns zudem noch mit leckerer Expeditionsnahrung für das Abendessen ein. In Hohburg angekommen, hatten wir für die Kinder eine kleine Überraschung parat. Wir händigten ihnen eine Karte der näheren Umgebung und einen Kompass, ohne eine genaue Standortangabe, aus. Das Ziel: Herausfinden wo wir sind, sowie den Weg zum Gaudlitzberg finden. Nach genauerem Kartenstudium und Kontrolle der Rucksäcke ging es mit den Stirnlampen auf dem Kopf auf den Weg. Wir starteten 19:00 Uhr in Hohburg bei nun nur noch 2.5°C. Der Weg führte uns über den Löbenberg, vorbei am Siebensprung und am Steinbruch Zinkenberg direkt zum Gaudlitzberg. Immerhin 150 Höhenmeter und 4 km. Und das durch den dunklen Wald. Verlaufen haben wir uns nicht, aber das Orientieren im Dunkeln hat uns eine Menge Zeit gekostet. Unsere Ankunft am Ziel 21:00 Uhr. Wir waren besonders stolz, dass die Kinder die gesamten Strecke ohne Hilfe von uns Trainern gefunden haben. Es war für die Kinder nicht einfach, mit einer Karte, die nicht alle Wege beinhaltet und mit einer Sichtweite von nur 30 Metern. Nachdem wir glücklich, aber hungrig am Gaudlitzberg angekommen sind, haben wir erst mal unser Lager aufgebaut. Wir hatten zum Schutz ein Tarp mitgenommen, das wir zusammen mit den Kindern aufbauten, für Isomatte, Schlafsack sowie ihr Gepäck waren sie selbst verantwortlich. In der Zwischenzeit kochten wir heißes Wasser für unsere Expeditionsnahrung, sehr lecker und reichhaltig. Es blieb sogar noch einiges übrig, sodass wir Trainer noch einen Nachschlag bekamen. Danach sind wir ganz schön müde in unsere Schlafsäcke gekrochen und schnell eingeschlafen. Gefroren hat keiner, aber frisch war es trotzdem. Es waren schon um die -3°C. Das schwierigste war dann eher der nächste Morgen, als wir aus unseren warmen Schlafsäcken heraus kriechen mussten. Ich habe mich zu erst getraut und gleich warmes Wasser gekocht. Nach mehreren Tassen Tee sowie Brot mit Marmelade haben wir unsere Gurte angezogen und sind mit den Halbseilen auf die Wand. Dort haben wir das Seil eingehängt und eine erste Abseilübung mit den Kindern durchgeführt. An dieser Übung haben wir gemerkt, dass noch einiges an Arbeit vor uns liegt, um reibungslose Abläufe zu gewährleisten. Innerhalb einer Stunde traten wir den Heimweg zum Auto an und sind mit dampfenden Füßen mittags wieder in Leipzig angekommen. Das nächste Mal lest ihr von uns in der Herbstausgabe. Dann berichten wir von unserer Sommerfahrt, die uns auf die Blaueishütte führt. Uns erwarten erste Vorstiege im Plaisirklettern und Klettern im Nachstieg bei komplett selbst abzusichernden Routen. Des Weiteren werden wir viele Themen üben, die hier in der Kletterhalle nicht möglich sind. Bis dahin.
Eure Alpinklettergruppe Bilder und Text Daniel Seifarth